Naturschutzverein Grüne Aktion Westerzgebirge e.V.
Jagd
starker Wildverbiss an Fichte
Wildverbiss an Fichtenkultur (Revier Steinbach)
Verbiss an Rotbuchennaturverjüngung
Schäle an jungen Ebereschen bei Mühleiten
Rotwildschäle an Fichte
Schälschaden an Fichte
Verbiss an junger Weißtanne
rechts in der Gatterung Naturverjüngungs- potential (ohne Wildeinfluss)
jagdliche Spielerei im Erzgebirge und Vogtland Muffelwild aus Korsika
Ursache allen Übels - Trophäenkult des Weidwerks
Die Jagd im Erzgebirge war seit jeher ein konfliktbehaftetes Thema, mit welchem sich die Mitglieder des Vereins schon sehr lange auseinandersetzen. Bereits zu DDR-Zeiten standen die enormen Wildbestände und die verursachten Waldschäden, besonders im Wildforschungsgebiet Schönheide im Fokus unseres Vorgängers der Kulturbundfachgruppe Natur und Umwelt. Große Rotwildbestände (das Edelwild des deutschen Weidwerks) fraßen sämtliche aufkommende Naturverjüngung aller Baum- und Straucharten auf. Die enorm hohen Wildbestände hatten ihre Rechtfertigung in einem ausgewiesenen Staatsjagdgebiet ,im Zentrum des westlichen Erzgebirgswaldes. Hier galt es ausreichend Trophäenträgern (Hirsche und Böcke) bereitzustellen, um den Jagderfolg zu sichern. Aber nicht ausschließlich diese „politische Aufgabe“ war der Grund für den Aufbau jener unverantwortlich hohen und waldzerstörenden Hirschbestände. Nahezu jeder Jäger in diesem Wildforschungsgebiet unterhielt seine eigen private kleine Staatsjagd unter dem schützenden Deckmantel des Forschungsgebietes. Mit der Abschaffung des Wildforschungsgebiets Schönheide und aller damit verbundenen Privilegien, konnte in der Region Schönheide/Eibenstock sich eine beispielgebende waldorientierte Wildbewirtschaftung etablieren. Viel Widerstand von Seitens der Jägerschaft galt und gilt es bis heute dafür auszuhalten. Unser Verein nutzte jede Gelegenheit das neue Wildbewirtschaftungskonzept der Forstämter zu unterstützen. Heute freuen wir uns bei jedem Waldbesuch über den Anblick erfolgreich aufkommender Naturverjüngung z.B. von Rotbuche, Eberesche und Salweide. Aber auch die beiden heimischen Holunderarten haben den Wald wieder als ihren Lebensraum zurückgewinnen können. Der ökologische Zeitgeist einer waldorientierte Wildbewirtschaftung, hat mit großer Verzögerung jetzt auch andere Regionen des Erzgebirges ergriffen. Besonders in der Region des Forstbezirkes Marienberg droht so der trophäenorientierten-Jägerschaft eine wichtige Bastion (Hirscheldorado) verloren zu gehen. Vehement kämpfen sie gegen diese Entwicklung, um ihre ausreichend großen trophäenbestückten Hirschherden zu erhalten. Aus Frust und aus schwindendem Jagderfolg bei geringeren Hirschbeständen, beginnen Teile der Jägerschaft unseren Stockenten im Winter an der Zschopau nachzuschießen. Wichtiger wäre es, wenn die Jägerschaft heute der Jagd auf das Schalenwild, ihrer so ökologisch wichtigen Aufgabe ausreichend nachkommt. Nur das Erfüllen dieser, ureigensten und so wichtigen Bestimmung, wäre ihr Beitrag den nachkommenden Generationen gerecht zu werden!